Jeder kennt es, jeder liebt es. Ein Bürokollege hat Geburtstag und bringt für alle Kuchen mit. In England soll damit nach Meinung einiger Zahnärzte bald Schluss sein.
Die Zahnärzte fordern ein Ende der „office cake culture“. Denn die soll mitverantwortlich sein für die mangelnde Zahngesundheit und das Übergewicht der Briten. Droht nach dem Brexit jetzt der Cakexit? Eins steht fest: Nicht mit mir.
Ich bin der Meinung: In einer Welt, die scheinbar immer weiter auseinander driftet, brauchen wir mehr Rituale, die uns öfter zusammenbringen. Im Büro vereinsamen wir vor unseren Bildschirmen und bewegen uns zu wenig. Kuchen ist die Lösung. Wegen Kuchen lassen wir alles stehen und liegen.
Kuchen ist sozialer Kit. Anastasia Zampounidis, Fernsehmoderatorin, die sich einer (angeblich) komplett zuckerfreien Ernährung verschrieben hat und damit auch den klassischen Geburtstagskuchen nicht anrühren dürfte, sagt es ganz deutlich: „Man wird asozialer“. Ist „asozial“ neuerdings etwas, worauf man stolz sein sollte? Will man das wirklich? Nein. Ich bleibe beim Kuchen. Denn sozial ist, wer Kuchen isst.
Kuchen ist demokratisch. Wenn Gehälter und Boni unterschiedlich sind: der Kuchen des Praktikanten ist für alle gleich. Willy Brandt würde jetzt vielleicht sagen „Lasst uns mehr Kuchen wagen“. Ich würde ergänzen: „Lasst uns mehr Kuchen teilen“.
Teilen ist wichtig. Wenn es Kuchen gibt, üben wir uns im gemeinsamen Teilen. Teilt diesen Artikel und lasst uns ein Signal nach England schicken:
Liebe Cake-Fans auf der Insel: You are not alone! Don´t Cakexit. Bring more Cake. Für mehr Kuchen. Für mehr Törtchen. Törtchen sind Freiheit!
Eure Antonia